Der Hund und die Sau

„Hör einmal , liebwerteste Sau!
Wenn ich’s mir so recht beschau,
Muss ich gestehen, dass mich verdrießt,
Wie deine Kinder du erziehst.
Mitten im Schmutz, tagaus, tagein,
Liegen sie da, als müsst es so sein,
Schrein und quicken und grunzen und schmatzen,
Dass einem fast die Ohren platzen,
Lernen nicht jagen, nicht hüten, nicht wachen,
Fressen die unappetitlichsten Sachen;
Wär es nicht traurig, man könnt drüber lachen.
Hör, Frau Sau, nimm dich in acht!
Deine Kinder, eh du es gedacht;
Werden – ich sprech, wie ich es meine -
Wenn‘s so fort geht, rechte Schweine!“
Kaum hat so der Hund gesprochen,
Fährt die Sau ihn wütend an.
Und was hat er denn getan?
Wahrheit hat der Hund gesprochen,
Und diese hört niemand gern sich an.


Robert Reinik