Scherze für den geselligen Polterabend

Die Poltergeister kommen heran
mit Lärmen, mit Scherz und mit Lachen.
Ein jeder polt’re, so viel er kann,
heut‘ woll’n wir die Welt zerkrachen!

Weil Scherben bekanntlich bringen Glück,
so lasst uns damit nicht sparen:
Und wenn zertrümmert Stück für Stück,
Heil mög‘ unserm Paar widerfahren! - -

Du, Kaffeekanne, bauchig und rund,
bist überall gerne gesehen.
Fahr‘ hin jetzt (wirft sie entzwei) doch zum Segen dem Bund
Dein Geist wieder auferstehe! -

Ah, seht, - was ist das, behäbig und breit?
Die biedere Suppenterrine!
Du spendest so manche Köstlichkeit,
erheiterst die finstere Miene. (zerbricht sie)

Nun kommt ein Stück für den Eheherrn,
gern wird er behaglich mal schmauchen.
Die Aschenschale reinigt ihm gern
voll Eifer sein liebes Frauchen. (zertrümmert Aschenbecher)

Zwar schilt sie manchmal und mault darum, -
die guten Gardinen verstauben,
es kostet so viel auch, nein wie dumm, -
der Mann will sowas nicht glauben.

Drum rat‘ ich, liebes Frauchen, dir sehr:
Großmütig verzeih‘ solche Laster.
Gönnst Du dem Gatten Freiheit, nachher
erst recht in den Ehestand passt er.

Und kommt er reuevoll dann zu Dir, -
nur ja keine Strafreden schwingen:
Den Spartopf raus, so wie diesen hier, (zertrümmert ihn)
die Buße muss poltern und klingen!

M. Frohmut