Hört ihr Leute .....

(Ein Hochzeitsgast als Nachtwächter, im alten Mantel,
Mütze, ein Feuerhorn in der Hand, tritt ein und tutet)

Hört ... hört, ihr Leute laßt euch sagen:
Die Glocke, die hat eins geschlagen!
Und ihr ... ihr wollt eins werden
Für dieses Leben hier auf Erden!
(In sehr leutseliger Art)
Nun, das ist schön, ihr Lieben beide,
Daß ihr vereint, zu eurer Freude
Wollt aufbau‘n euch im Heimatland
Ein schönes Heim, wo’s Glück ein Band
Fest um euch schlingt; dann wird es geben
Ein stillzufried’nes heit’res Leben.
Und daß ihr könnt nachts friedlich ruh’n,
Dafür will ich mein Bestes tun;
Will wachen, daß kein übler Drachen
Euch etwas kann zunichte machen.
Daß keine Feuersglut entsteht,
Woran euer Gut verlorengeht.
Doch eins: Wenn mal die Liebesgluten
Euch gar zu heftig überfluten
Kann ich nichts tun, wenn ich’s auch wullt
denn daran seid ihr selber schuld.
Doch denk‘ ich, daß die Liebesflammen
Von selber wieder fall‘n zusammen
Drum soll mein Horn auch niemand wecken,
Daß andre noch dabei erschrecken.
Wenn solche Feuer sich entfachen,
die soll nur jeder selbst ausmschen.
Doch hört ... ihr Leute, laßt euch sagen
Die Glocke hat jetzt zwei geschlagen!
Ich denke , daß so bis um drei
Der Polterabend ist vorbei.
Daß morgen, wenn die Sonn‘ aufgeht,
Zur Hochzeit jeder frisch dasteht;
Auf keinem sich ‚n Kater schwingt,
Wenn hell die Hochzeitsglocke klingt.
Also ... ihr Leute, laßt euch sagen:
„Die Glocke wird bald drei Uhr schlagen!“
(tutet und geht davon)