
Überreichung eines Myrtenkranzes
Kränze windet man dem Dichter,
Kränze windet man dem Held,
Doch der schönste Kranz bleibt immer,
Der zur Krone sich gesellt.
Keine Krone dieser Erde
Strahlet in so hellem Glanz,
Als die Königin der Liebe,
Im bescheidenen Myrtenkranz.
Heil dir! denn du hast gefunden,
Heut das beste, schönste Los:
Wahres Glück und wahre Freude
Lacht uns in der Liebe bloß.
So wie heut beseligt wandle
Durch die ganze Lebensbahn,
Und der gütige Himmel scheuche
Jeden Schmerz von deiner Bahn.
Und so blühend, wie ich reiche
Dir den Kranz aus treuem Sinn,
Mag dir blühen Lieb und Wonne,
Ewig jung und ewig grün.
Einst nach fünfundzwanzig Jahren
Ist es zu nahen mir erlaubt,
Sieh dann drückt die Hand der Freundin
Dir den Silberkranz aufs Haupt.