
Junges Mädchen als Wolke.
Bei Überreichung des Brautschleiers.
Als Wolke bin ich am Himmelsbogen
aufwärts und abwärts ich gezogen,
ließ mich in jenen blauen Räumen
vom gold’nen Sonnenstrahl umsäumen,
vom Morgen- und vom Abendschein
in ros’ge Schimmer tauchen ein,
vom Morgenwinde neckisch schaukeln,
vom Abendwinde hold umgaukeln;
Doch ach, nicht lang ist’s uns gegeben,
im lichten Himmelsraum zu schweben.
Bald müssen wir vom lust’gen Reigen
zur Mutter Erde niedersteigen._
Auch mir war jetzt das Los gefallen,
herab auf Wald und Flur zu wallen.
Schon wollt ich mich hernieder senken,
um tropfend Blum’ und Baum zu tränken,
da hört ich durch den Abendwind,
(zur Braut)
von dir, du holdes Erdenkind-
(zu beiden)
von eurer Herzen treuem Bunde,
von dieser festlich, frohen Stunde!
Nicht trüben wollt ich ihren Glanz,
nicht Tropfen spenden deinem Kranz,-
Drum ließ ich durch den Hauch der Lüfte
verteilen mich in Nebeldüfte,
und bringe nun zur frohen Feier
mich selbst dem Bräutchen dar als Schleier.
(übergibt den Schleier)
Lass, Holde, mich dein Haupt umweben
und hoffen, dass wenn einst im Leben
dein Himmel sich verdunkelt zeigt,
wenn dran empor ein Wölkchen steigt;
es möge, ohne zu verweilen,
sich schnell und leicht, gleich mir, zerteilen.