An Marie


Du bist wie eine Dusche
So fein, so rein, so kalt,
Du bist wie eine Dusche
In einer Badeanstalt.

In deiner Näh ergreift mich
Der Liebe Allgewalt
Doch du – es überläuft mich -
Du bleibst so rein, so kalt.

Ich stammle: „Ach Mariechen!“ -
Vergeh‘ vor Liebe fast -
Du streichst den Mops, das Viehchen,
Das du so gerne hast.

Ich murmle was von „Sehnen,“
Von „heißer Herzensglut“ -
Du unterdrückst das Gähnen
Und reichst mir meinen Hut.

Leb‘ wohl! Ich geh‘ nach Hause,
Ich lasse dich allein,
Du bist wie eine Brause
So kalt, so fein – so rein.

Verschnupft an Haupt und Herzen
Trag‘ ich mein tiefes Weh
Und denke dein mit Schmerzen,
So oft ich baden geh‘! .....


Otto Sommerstorff