Wir gratulieren dem Brautpaar
Tee-Suse und Kaffee-Trine
(für 2 Damen oder junge Mädchen)
Beide stehen im Begriff, der Braut je einen wollenen Tee- und Kaffeewärmer zu überreichen. Sie tragen diese zipfelmützenartigen Hüllen als Helme auf dem Kopfe, marschieren nebeneinander im Gleichschritt, die rechte Hand wie zum Honneur an die Kopfbedeckung gelegt, auf’s Brautpaar zu und machen in dessen Nähe halt.
Kaffee-Trine:
Ich mach‘ dem Brautpaar mein Salut! (Hand kurz ab)
Tee-Suse:
Auch ich kann mein Honeur sehr gut! (Hand kurz ab)
Denn eh‘ wir unsern Dienst antraten,
Dressierte man uns wie Soldaten,
weil man uns hier ein Amt verlieh
als eine Art Gendarmerie.
Kaffee-Trine:
Jawohl, wir haben aufzupassen,
dass man nichts kalt soll werden lassen,
und dass – solang Euch etwas fließt,
Ihr alles recht hübsch warm genießt.
Denn was da kalt wird, prägt‘s Euch ein,
kann nachher kein Genuss mehr sein.
Das warme nur labt Herz und Magen
und bringt das rechte Wohlbehagen.
Tee-Suse:
Doch manch junges Paar viel träumt
und so manch wichtige Pflicht versäumt
und dabei häufig das und dies
oft viel zu früh erkalten ließ,
so kommen wir zwei Schwestern heute
als sehr erfahrene Wächtersleute,
um streng hier unseres Amt’s zu walten
und gute Temperatur zu halten –
mit unserer eigenen Wärmekraft
so – als moderne Schutzmannschaft.
Kaffee-Trine:
Doch fürchtet nichts, wir bleiben hier
bei Euch nicht dauernd in Quartier,
nur stetig bei Euch einzuheizen.
Oh nein das könnte uns nicht reizen,
auch ist‘s nicht unsere Instruktion.
Von uns genügt ein „Etwas“ schon;
drum lassen wir hier unsere Mützen,
die werden schon vor Kälte schützen.
Tee-Suse:
Sind wir auch noch zwei junge Schelme,
so haben wir doch diese Helme
warmherzig für Euch fabriziert,
damit nichts kalt wird – und erfriert.
Das jeder einen Zweck erfülle,
so heißt „Tee-Suse“ diese Hülle,
sie sei in Euren Dienst gestellt,
dass sie den Tee hübsch warm Euch hält.
Kaffe – Trine:
Die größere Haube von den zweien
soll Eures Kaffee’s Wärmerin sein.
Recht oft und lange sie Euch diene
als sogenannte „Kaffe-Trine“.
Denn man tut sich am gütlichsten,
und da ist’s am gemütlichsten,
wo man bei Kaffee oder Tee,
zu zweien sitzt auf dem Kanapee.
Tee-Suse:
Zwar schwärmt Ihr auch für „Schampus“ sehr,
doch der macht Euch den Kopf zu schwer,
drum glaubt mir – so im Hause schmeckt
Kaffee und Tee fast mehr als Sekt!
Natürlich ist die Regel alt:
Den Schampus stellt man möglichst kalt,
doch Tee und Kaffee, wie Ihr wisst,
je wärmer desto besser ist.
Drum sorgt, dass beides warm stets bleibe!
Dies sonders hinters Ohr sich schreibe
der würdige Herr Ihr Gemahl,
denn für die Frau ist höchst fatal,
wenn Sie bei allerlei Genuss,
lang auf den Mann erst warten muss.
Kaffee – Trine:
Das ist ein Fehler aller Herren,
sie bummeln alle gar zu gern,
steh‘n Trank und Speise heim bereit,
vertrödeln sie meist so viel Zeit,
dass oft die Frauen verzweifeln bald,
wenn alles dasteht - und wird kalt.
Drum – Pünktlichkeit, ihr Herren, tut not.
Und wenn gar nach dem Mittagsbrot –
wie manchem Herrn es so gefällt,
er ewig lang Siesta hält,
da muss die „Kaffee-Trine“ ran,
dass kalt der Trank nicht werden kann.
Tee-Suse:
Und wenn Ihr dann und wann mal fühlt,
dass sich etwa das Herz abkühlt,
dann holt nur „Trinen“ schnell und „Susen“
legt Euch die Männer an den Busen,
bis jeder im Herzen wieder spür‘
so vierzig Grade Reamur.
Beide (zugleich):
Wo Kaffee – Tee – und Herzen warm Ihr haltet,
dass Dasein ganz von selbst sich froh gestaltet!