Lustige Sketche für die Hochzeit
Der Sketch (Sketsch lt. neue Rechtschreibung) hat seinen Ursprung in den USA. Der Sketch ist ein schauspielerischer Witz, welcher in eine Pointe endet. Gäste auf Hochzeiten und Geburtstage lieben diese Art von Unterhaltung.
Keine Feier ohne Sketch
Egal ob es der Geburtstag, oder auch die Hochzeit ist, das Eis der Zurückhaltung anwesender Gäste wird oftmals erst durch die Einbeziehung aller gebrochen. Daher eignen sich lustige Sketche besonders gut um eine Art "Gemeinsamkeitsgefühl" zu erzeugen. Gut herübergebrachte Sketche mit einer vielleicht sogar lustigen Pointe. Wenn alles lacht, ist's gut gemacht. Und die Party kann so richtig beginnen!
Ein Lesekränzchen
Kleine Aufführung für vier Damen. A. B. C. D.
(Auf der Bühne, Podium oder im geöffneten Nebenzimmer befindet sich ein Tisch, worauf verschiedene Bücher, Journale nebst einer Flasche Wein, Gläsern und einer Torte)
A.
(ordnet den Tisch)
Bald geht die schöne Sommerzeit zu Ende
und abends wird es kühl auf der Promenade;
Vorbei! – Mich schüttelt’s fast, wenn ich nicht fände,
dass uns im Winter blüht manch andre Gnade;
Da winken Bälle – locken Schlittenfahrten,
Theater und Konzert auch lob ich mir,
gemütlich ist vor allen andern Orten
vergnügend unser neuer Lesezirkel hier!
Da sind wir ungeniert, genießen froh und heiter,
was uns die Muse beut; da gibt es Lust und Scherz
und lesen wir auch nicht, was ist da weiter?
Da plaudern wir uns leicht das junge Mädchenherz.
Heut ist Eröffnungsfest von unserm neuen Kränzchen,
da setzt’s ein Gläschen Wein, ein Stückchen gute Torte.
Und kämen ein Paar Herrn, da setzt es gar ein Tänzchen,
wo aber sind die Damen? Eine recht träge Sorte,
längst ist es Zeit! Sieht auf die Uhr)
(Aufhorchend) Pardon, ich höre auf zu schelten,
da kommen sie ja schon!
Ich grüße euch alle! /reicht allen die Hände)
(spricht eifrig zu den Damen, welche ankommend sich unterhalten)
zu B. Du wirst dich erkälten!
zu C. Wo warst Du denn Gestern?
zu D. Du bist ja so vergnügt?
(folgt Antwort und Gegenrede, je nach der Frage)
A.
Es freut mich, Euch zu sehn, jetzt sind wir gerade viere,
jetzt aber bitte ich zu setzen sich,
ich habe heute reizende Lektüre.
(Setzen sich alle, blättern in Büchern, einzelne Bemerkungen)
B.
So, so. Was Neues?
C.
Doch recht interessant!
D.
Vielleich ist es etwas für mich?
B.
Ich bitte um was Heiteres, heute nichts von Schiller, der ist zu ernst!
C.
Nein! – lieber Schulz und Müller!
D.
Ich mache einen Vorschlag, meine Lieben,
ich dächte, etwas Chronik wär nicht schlecht
von unserer guten Stadt; sie ist sehr schön geschrieben, sagt neulich mein Papa;
B.
Nein, das wär nicht recht, was Lustiges, bitte ich, sonst schlaf ich wieder ein.
C.
Ja, ja, in diesem Vorschlagstimme ich mit darein.
A.
Beruhigt Euch, ich bitte, meine Damen.
Von Chronikheute nichts, auch nichts von grausigen Dramen.
Ein neues Werk, erschienen erst vor wenig Tagen,
erlaube ich mir heut den Damen vorzuschlagen.
(nimmt eins der neuen Bücher zur Hand und schlägt es auf,
worin die nachfolgenden vorzutragenden Gedichte
liegen können, wodurch ein Lernen erspart wird)
Verfasst von Winterfeld und illustriert von Busch!
B. und C.
Wie schön! Ach, ach! Ja, damit verdienst Du einen Tusch! (klappern mit den Gläsern)
D.
Wie ist der Titel den, ich bitte, lies ihn vor!
B.
Ja, ja – ich merk es schon, das lohnt sich schon der Müh!
A.
Der Titel heißt: (liest mit Pathos den Namen der Braut)
NAME BRAUT. In vier Gesängen dargestellt ihr Leben, Treiben,
Ihr segenreiche Wirken und zum Schluss -
ein Hochzeitsfest!! – Wer will mit unterschreiben?
(Kann später auch als Gästebuch verwendet werden)
(Alle untereinander:) Ich – ich!
B.
Wir fangen an!
C.
Wie bin ich so gespannt!
D.
Mein Häkelzeug! (sucht danach)
D. Nun – schnell das Buch zur Hand! -
A.
(Würdevoll) Ich fange an!
Vorher muss ich jedoch um Ruhe bitten
und dass nicht immerfort wird hin- und hergestritten.
Das Plaudern leid ich nicht – es macht mir zu viel Müh,
zu wiederholen! Also (räuspert sich)
den Titel wisst ihr ja!
(Alle drei lauschen erwartungsvoll, während A. beginnt vorzulesen.)
A.
Erster Gesang
..... (Name der Braut) Kindheit
An einem Ort, ich darf ihn nicht erst nennen,
weil ihn die ganze Menschheit wohl wird kennen,
geschah es einst, es war nichts Neues mehr;
dass ein beladener Storch flog rastlos hin und her;
(zu den Damen): Ihr lacht? Nun was kann da weiter sein,
bei ........ Eltern kehrte unser Storch nun ein,
er legte Mama an das bewegte Herz
eine Tochter – es ist kein Scherz,
hier ist es aufgemalt – (zeigt das Buch herum)
B.
(bewundernd) Sehr niedlich!
C.
Rund und klein!
D. Ach Gott! Mit Augen blau,
wie heller Sonnenschein!
A.
(liest weiter)
Sie fing bald an ganz wunderschön zu singen,
so dass Papa die Augen übergingen;
die andern Kinder taten sich in den Haaren liegen,
ein jedes wollte zuerst die kleine Schwester wiegen,
auch um den Namen hat man sich gerauft,
bis man sie endlich .......... hat getauft!
Man hatte viele Freude an der kleinen Puppe,
sie aß so manches Essen und auch süße Suppe
und weil dazu sie auch ganz artig schlief,
so kam es, dass ........ bald ganz wacher lief!
Obwohl sie stets sehr klug, konnt man’s nicht unterlassen,
sie mit dem sechsten Jahre abzufassen
und in die Schule sie hineinzubringen,
damit sie lernte lesen, schreiben, singen.
Die Lehrer liebten sie, weil sie stets fleißig war
und so verging manch frohes Kinderjahr!
Jetzt schweige ich, nun liest ein anderer weiter,
(reicht das Buch der nächsten)
Ich glaube die Geschichte wird recht heiter?
B.
Schnell – gib es her das Buch! (greift danach)
C.
Fürwahr – ganz allerliebst!
D.
Es amüsiert mich prächtig.
A.
Nun – hören wir nun weiter.
C.
Nun fange doch schon an!
Zweiter Gesang
......... schöne Jugendzeit
B.
Als ........ die Schule dann verließ
und sie sich nun ein Fräulein hieß,
sprach ziemlich ernst die Frau Mama:
Zum Müßiggeh’n ist man nicht da.
Ein jedes hübsche, junge Mädchen,
flink – sauber, immer zierlich, fein
kann es bei aller Arbeit sein!
Erst lernst Du hübsch die Nadel führen,
mit Deiner Arbeit fein zu zieren,
die Zimmer und auch Deine Sachen,
man kann sich vieles selber machen.
Dann musst Du in die Küche gehen
und auch hübsch mit am Ofen stehn,
bis jetzt, da hast Du nur gegessen,
doch nun bereite selbst ein Essen,
damit Dich Dein zukünftiger Mann
einmal nicht darin tadeln kann!
Auch übe Dich in der Musik,
bleib beim Gesang mir nicht zurück;
Wenn alles pünktlich Du erfüllst,
sollst Du auch haben, was Du willst;
Dann werde ich Dich auch beglücken
und Dich in die Tanzstunden schicken.
Bist Du recht artig, jeden Fall
geh ich mit Dir auch dann zum Ball!
Wirst Du Dich dankbar dann beweisen,
kannst Du auch dann und wann verreisen.
Hübsch lernen hier, Vergnügen da,
bin ich nicht eine Prachtmama? -
(die folgenden Verse sind anzugleichen)
Und so geschah es! Mit Fleiß und Treue
begann das Studium aufs neue.
Zur Dame bildet sie sich aus
und ziert nunmehr das Elternhaus.
Auch Freundschaft wurde eng geschlossen
mit Fräuleins, die zu .... passen,
ein sorglos Leben nun geführt
in (oder bei) ...... – oft sich amüsiert:
In fröhlicher Geselligkeit,
verfloss die schönste Mädchenzeit,
bis – doch das steht im dritten Lied,
was weiter mit ....... geschieht.
A.
Nun – hab ich recht, das ist doch schön!
D.
Ach reizend!
C.
Bitte, gebt mir nun das Buch,
wir wollen sehen, was weiter mit ...... geschehen.
A.
Ein Stückchen Torte erst vorher,
langt ruhig zu – ich bitte sehr!
(reicht die Torte herum)
B.
Ich danke herzlich liebe Freundin,
von Torte bin ich eine Feindin!
C.
Nachher, nachher, vielleicht zum Schluss,
ich erst das Ende wissen muss.
(blättert voller Eifer im Buch)
D.
Ich kann jetzt wirklich noch nicht essen.
A.
Ach – bitte – nehmt indessen.
D.
Ich bin so frei – (nimmt) und esse dann.
C.
Nun – Ruhe endlich? – ich fang an!
Dritter Gesang
........ Liebeszeit
C. (Räuspert sich)
D.
Was – Liebeszeit? Das ist ja herrlich!
B.
Es ist doch aber nicht gefährlich? -
C.
Ach – Ruhe jetzt, ich glaube gar;
A.
Was wittert ihr denn für Gefahr?
Es ist Papa doch selbst gewesen,
der mir empfohlen, dies zu lesen!
C.
Ich fange an, was kann da sein,
wir sind doch nicht von Mondenschein! -
D.
Ach, freilich, fangen wir nun an,
ich kaum es noch erwarten kann!
C.
Also:
Es wird die Leser interessieren,
wenn sie nunmehr auch etwas hören,
wie Fräulein ...... ausgesehen,
ob sie gewesen auch sehr schön?
So will ich sie denn porträtieren,
vor Euer geistiges Aug‘ sie führen!
Sie war (nicht) sehr hübsch (groß) in der Statur,
fürwahr eine wahre Prachtfigur
mit wunderschönen (blonden, braunen) Haaren
und Augen (blau, braun), so voll Gefahren,
dass – wer in ihre Nähe kam -
stets eine Wunde mit sich nahm!
Ja- auch die Nase wunderfein
schmückt das Gesicht schön – allein
das allerschönste war der Mund,
und Wangen rosig, sanft und rund!
Auch schöne Hände konnte man sehen,
die Füße nett und schnell zum Gehen,
so war ....... schöne Jugend
schmückt sie auch noch mit mancher Tugend!
(Eigenschaften anpassen)
Darum geschah es denn zumal,
dass mancher Herr von Liebesqual
ergriffen ward, wenn er gesehn,
wie denn die ....... ist so lieb und schön!
Man huldigte ihr weit und breit,
umschwärmte sie zu jeder Zeit;
mit Blumenspenden duftig süßen
legt man ihr Herz und Hand zu Füßen,
indes, so mancher musste gehen
mit einem Körbchen zierlich schön!
Doch einst begann ihr Herz zu schlagen,
als ihr sich naht mit süßen Zagen
ein Herr von ganz besonderer Art,
mit blonden Haaren und vollem Bart,
(mit schwarzem Haar, doch ohne Bart)
verliebten Blicks, groß, schlank und fein,
(nur etwas klein)
stahl sich in ihr Herz hinein!
Als flehend er um Liebe bat,
sie wirklich gar nicht grausam tat,
und auch bei seinen Händedrücken
empfand sie himmlisches Entzücken,
als er ihr Herz und Hand anbot,
war sie vor Wonne fast halbtot,
sodass, als er bat um ein „Ja“,
das große Wunder dann geschah,
dass beide wurden dann ein Paar
indem alsbald Verlobung war!
B.
Ach reizend!
C.
Wirklich – eine Pracht!
D.
Ja – so hab ich es mir gedacht!
A.
Nicht wahr – Ihr müsst es mir doch sagen,
dass ich was Schönes vorgeschlagen.
B.
Drum wollen wir eilen auch zum Schluss,
mir macht das Warten viel Verdruss.
C.
Ich bitte- lese Du jetzt vor.
(reicht D. das Buch)
B.
Ja – beeilt euch nur, ich bin ganz Ohr!
Vierter Gesang
........ Hochzeitsfest
D.
Nachdem verging (1, 2, 3 oder) ein halbes Jahr
in bräutlich Glück geschwelgt das Paar,
nachdem mit Küssen, kosen, herzen
man sich die Stunden tat verscherzen,
nachdem geschafft er Haus und Herd,
was jedem Pärchen goldeswert,
hat man sich endlich ausgedacht,
wie man eine schöne Hochzeit macht!
Freund ...... wählt sich den schönsten Tag
und schmückt sich, wie sein Schatz es mag,
er fasst im Herzen, liebewarm,
sein holdes Weibchen unterm Arm,
das – mit der Myrte hold geziert
er glücklich zum Altare führt.
Als Ehefrau kommt sie zurück,
ihr Herz schwimmt noch im höchsten Glück,
sie schmiegt sich fest vertrauend an,
an den so heißgeliebten Mann!
Als Bräutigam da ist er froh,
bleibt er als Ehemann auch so,
dann ist gewiss in Glück und Frieden
ein herrlich Leben ihr beschieden.
A.
(während sie die Gläser füllt)
Und das dies werde, meine Damen,
die alle freundlich zu mir kamen,
so bringen wir, wie sich’s gebührt,
nun alle hier ganz ungeziert
ein fröhlich Hoch dem lieben Paar,
(alle erheben sich und stoßen an)
Alle: Es lebe glücklich viele Jahr!