Ehe-Alphabet


Alleinsein schon im Paradies
dem Adam Gott, der Herr verwies.

Die Lieb‘ oft die Besinnung raubt.
Die Braut an gold’ne Berge glaubt.

Zitronen schmecken bitter sehr,
die Convenienzeh‘ oft noch mehr.

Disharmonie bei Eheleuten
hat nie was gutes zu bedeuten.

Gelehrig ist der Elefant.
Der Eh‘mann ist oft ungalant.

Familienglück hat höh’ren Wert,
als was Fortuna sonst beschert.

Gewohnheit macht gar viel erträglich,
gar manche Gatten streiten täglich.

Man kann als Hausherr hart wie Stein
und doch nicht Herr im Hause sein.

Der Igel hat ein Stachelfell.
Unnahbar ist der Junggesell‘.

Behaglich auf dem Kanapee
sitzt man zu Zweien beim Kaffee.

Das Lachen würz‘ dein‘ täglich Brot –
Langeweile ist der Liebe Tod.

Die Mutter liebt der schlimmste Wicht,
doch Schwiegermütter mag man nicht.

Nachgiebigkeit zu jeder Frist
im Ehestande nötig ist.

Die Ordnung ist des Hauses Zier,
doch leider fehlt es oft an ihr.

Migräne, Schweigen, nasser Blick –
das ist der Frauen Politik.

Quecksilber ist empfindlich sehr,
ein Frauenherz oft noch viel mehr.

Viel Rosen blühen unbeachtet,
weil jeder nur nach Reichtum trachtet.

Mit Samt und Seide, hab‘ wohl Acht,
wird manche Gattin sanft gemacht.

Theater, Tee und Tanzvergnügen –
dem guten Ton muss man genügen.

Untreue raubt des Herzens Ruh –
Mach nie ein X drum für ein U!

Vergnügen ist so Vieler Ziel –
Sie liebt den Putz und Er das Spiel.

In unserm Lebens-ABC
reimt sich nicht selten Weh‘ auf Eh‘.

Xantippe heißt ein Plageweib –
das halt zehn Schritte dir vom Leib!

Ein Wort oft mehr verletzen kann
als ein geschliffener Natagan.

Zeitlebens halten treulich Stand
zwei Herzen, die die Lieb‘ verband!