1. Freund:
Na, na, das ist wohl übertrieben,
wo steht es, meine ich, geschrieben,
dass er wird ein Pantoffelheld?
Passt auf, so bald es ihm gefällt,
stellt er am Stammtisch schon sich ein,
wird nach wie vor der Uns’re sein.
2. Freund:
Da kennst Du, Freund, die Frauen schlecht, -
wer freit, der ist fortan ein Knecht.
Und sei dem immer, wie es sei,
die gold’ne Freiheit ist vorbei!
Wenn Urlaub Frauchen mal erlaubt,
und er sie einverstanden glaubt,
zum Stammtisch pilgert wohlgemut, -
ist heimlich dennoch sie in Wut.
Kommt spät er heim, vergnügt und froh,
dann heult und lamentiert sie so,
kurzum, sie wird nicht eher wieder ruh‘n,
bis er verspricht: Nie wieder tun!
3. Freund:
Du siehst zu schwarz die Sache an,
ist Ehe ein Gefängnis Mann?
Sei ehrlich, wenn wir noch so schelten
und tun als trennten ganze Welten
uns von der Ehe festem Bann, -
kommt nun das rechte Frauchen an,
gleich sind vor Liebe wir besessen,
der beste Vorsatz ist vergessen,
die Freiheit scheint uns plötzlich schal,
wir leiden wahre Höllenqual,
und eher wir nicht ruhn und rasten,
als bis wir sitzen drin – im Kasten,
bis endlich aller Qualen bar
wir stehen vor dem Traualtar.
1. Freund: (zum Bräutigam)
Und weil Du dieses Ziel erreicht
heut, lieber Freund, sei Dir geneigt
das Schicksal. Deine junge Frau,
das wissen wir schon ganz genau,
sie sperrt Dich sicherlich nicht ein,
willst ab und zu Du bei uns sein.
Alle Drei:
Dahin geht unser aller Bitte:
Sei ab und an in uns’rer Mitte!
M. Frohmut