Dem Hochzeitspaar werden durch einen Sketch Glückwünsche zur Hochzeit überbracht.
Mit Barometer und Wetterfahne
Was ich an Wünschen für dich hege,
du liebes, junges Ehepaar,
das leg mit meinem Angebinde
ich heute euch ausführlich dar.
Dies hier ist eine Wetterfahne
und dies man Barometer nennt.
Wer es besitzt, dem ist es nützlich,
das erstgenannte braucht Talent!
Dir, Ehemann, das Barometer.
Nicht, weil’s die größere Gabe ist,
weil du als Mann in deinem Hause
allein der Wettermacher bist.
Und wenn du denkst, du liebe Braut,
das wär ein Zeichen meiner Gunst,
dann irrst du, denn von Männerlaunen
hast du ja heut noch keinen Dunst.
Drum nimm für dich die Wetterfahne,
sie hütet dir dein Eheglück.
Es brächte, ist es erst entschwunden,
dir keine Ewigkeit zurück.
Die Wetterfahne ist so wichtig,
wie auch dein golden Ringlein.
Kein Fähnchen, ob Samt oder Seide,
es könnte dir so wertvoll sein.
Wird es kritisch mal, ist sie dein Retter.
Du kannst es glauben, liebes Kind!
Es macht der Mann das Ehewetter, -
hänge du die Fahne nach dem Wind.
Sag nicht, das sei bei euch nicht nötig,
weil er aus Liebe dich gewählt.
Bedenk, du musst noch manches lernen,
du bist ja erst seit heut vermählt.
Es wird auch euer Barometer
nicht täglich nur auf Sonne steh‘n,
es muss auch mal Gewitter geben,
auch graue Wolken wirst du sehn.
Hab du nur immer helle Augen
und zieh die eigne Stirn nicht kraus
und sei vor allen niemals trotzig,
es kommt dabei doch nichts heraus.
Sei reizend, aber reiz ihn niemals.
Ist er auch manchmal schlecht gelaunt,
dann tu, als hättest du’s nicht gesehen
und sei beileibe nicht erstaunt.
Sei klug. Hörst deinen Mann du sagen,
dass Frauen ohne Logik sind,
schweig still und denk: im Grunde genommen,
ist jeder Mann ein großes Kind.
Helene Szpitter