Zur Hochzeit
 
O wie lieblich, o wie schicklich,
sozusagen herzerquicklich,
ist es doch für eine Gegend,
wenn zwei Leut’, die vermögend,
außerdem mit sich zufrieden,
aber vom Geschlecht verschieden,
wenn nun diese, sag ich, ihre
dazu nötigen Papiere
sowie auch die Haushaltssachen
endlich mal in Ordnung machen
und in Ehren und beizeiten
hin zum Standesamte schreiten,
wie es denen, welche lieben,
vom Gesetze vorgeschrieben.
Dann ruft jeder freudiglich:
Gott sei Dank, sie haben sich. 
Kurz, Bestand sowie Empfindung
dringt auf eheliche Verbindung.
Dann wird’s aber auch gemütlich.
Täglich, stündlich und minütlich
Darf man nun vereint zu zween
Arm in Arm spazieren gehen.
Ja, was irgend schön und lieblich,
segenreich und landesüblich
und ein gutes Herz ergötzt,
prüft, erfährt und hat man jetzt.
 
 
von Wilhelm Busch