Blumenhändlerin

Mit großem, geschmackvollem Blumenkorb


Zum Hochzeitsfest gehören Blumen.
Sie sind nicht nur die schönste Zier,
man kann sie auch symbolisch deuten
und deshalb steh ich heute hier.

Ein schlichtes Blumenmädchen bin ich
und reich euch meine Gabe dar
mit vielen, gutgemeinten Wünschen,
die sich erfüllen Jahr um Jahr.

Nehmt hin die schöne, stolze Rose,
auch Blumenkönigin genannt.
So stolz wie sie sei eure Liebe,
sie schmücke euren Ehestand.

Und brennend rot wie diese Nelke
soll eure Liebe immer sein,
es soll der eine ganz dem andern
unwandelbar sein Leben weihn.

Das freundlich milde Gottesauge (Begonie)
bewache eures Hauses Herd,
es sei mit seinem stillen Leuchten
euch beiden ganz besonders wert.

Ein unermüdlich „fleißiges Lieschen“
gemahnt die Braut eindringlich heut,
dass stets, pflichtbewusstes Schaffen
für andre reichen Segen beut.

Vergissmeinnicht darf auch nicht fehlen,
es sage täglich euch aufs neu,
als euer freundlich stiller Mahner:
zur Liebe gehört vor allem Treu!

So rein wie dieses Maienblümchen
erhaltet eurer Liebe Kleid,
dass ihr beseligt euch erinnert
des heutigen Tages in späterer Zeit.

Den Efeu dir, du liebe Braut.
Dein Mann sei stets der starke Stamm,
an dem du dich empor kannst ranken,
geduldig, sinnig, tugendsam.

Dies Sträußchen in der Gattin Händen
beschenkt ja, Ehemann, auch dich.
Und seid ihr glücklich, wie ich wünsche,
denkt gern ein wenig auch an mich.

Helene Szpitter