Erste Puppe:
Wir hörten, dass heut hier gefeiert wird,
wir kommen aus rumpliger Kammer.
Seit langem haben wir uns schon verirrt,
es ist doch ein Kreuz und ein Jammer.
Zweite Puppe:
Wir kannten als Kinder im Elternhaus,
die heute getraut sind als Gatten.
Wir hielten’s nicht länger im Keller aus
tief drunten bei Mäusen und Ratten.
Dritte Puppe:
Dort liegen so lange wir schon herum
und träumten von schöneren Tagen -
das Schicksal ist manchmal zu blöd und dumm,
was hilft es, - man muss es ja tragen.
Erste Puppe:
Doch heute, da grüßt uns der Hoffnung Licht,
wo Braut und Bräutigam wir sehen.
Wir kannten ihn schon als ganz kleinen Wicht
und sie, als sie kaum konnte stehen.
Zweite Puppe:
Zusammen sie spielten Mutter und Kind,
mit uns einst im traulichen Zimmer.
Die goldenen Zeiten vergangen sind, -
es blieb der Erinnerung Schimmer.
Dritte Puppe:
Doch heute ist Hochzeit, drum sind wir da.
Vielleicht sind die Zeiten nicht ferne,
wo wieder gespielt wird Papa und Mama, -
dann holt uns, - wir kommen so gerne!
M. Frohmut