
Sommerfest
Das war ein Jubel! Im Leben nimmer
Vergess’ ich die Freude, den Glanz und Schimmer.
Auf bunten Wiesen ein Laufen und Springen,
auf allen Zweigen ein Schaukeln und Schwingen –
der Bäche rauschen im tiefen Tale
und tausend und abertausend Male:
„Halli und hallo, trali und trala,
der Sommer, der lachende Sommer ist da!“
Die Kinderlein aber mit roten Wangen
riefen: „Wir wollen den Sommer empfangen,
wir wollen laufen, wir wollen tanzen
und spielen mit Schwertern, Schilden und Lanzen
und Sträuße winden aus Blumen im Garten,
wir wollen nicht zaudern und lange warten!
„Halli und hallo, trali und trala,
der Sommer, lachende Sommer ist da!“
Am Sonntag aber – das waren Gewänder!
Wie lustig flogen die Schleifen und Bänder!
Die Kinder kamen, die allerkleinsten,
die waren die schönsten, liebsten und feinsten.
Es sangen und sprangen die wilden Rangen,
und weithin tausend Stimmlein klangen:
„Halli und hallo, trali und trala,
der Sommer, der lachende Sommer ist da!“
Und der Sommer mit goldener Königskrone,
mit Kränzen aus leuchtendem Feuermohne –
o herrlich, ihr kleinen Leute, zu sagen –
saß lächelnd auf blumenbekränzten Wagen,
und die Hüte flogen auf allen Beeten,
und die Hörner tönten und Silbertrompeten:
„Halli und hallo, trali und trala,
der Sommer, der lachende Sommer ist da!“
Egon Hugo Strasburger.