Osterhase und Henne

Henne:
Gock – Gack! Gock – Gack!
Potz Schabernack!
Eier legt der Hase?
Richtig im Grase
seh‘ ich sie liegen –
s ist doch gleich, um den Pips zu kriegen!
Lampe, was hast du dich erfrecht? –
Eier zu legen ist allerwegen
doch in der Welt mein Geschäft und mein Recht!
Wofür bezahl‘ ich denn Steuer und Zins? –
Rote und blaue?
Gelbe und graue?
Sind das Eier? Rechtschaffene Eier?
Zauber- und Teufelseier sind’s!
Wart‘, das sag ich der Polizei!
Wart‘, die wird dir das Handwerk legen!

Osterhase:
Aber so mach doch kein solches Geschrei
der paar lumpigen Eier wegen!
Tu’s ja doch um der Kinder willen,
ganz im stillen!
Bist doch sonst ein verständiges Huhn.
Wills‘ ja im Jahr‘ auch nicht wieder tun!
Wenn ich’s zu Ostern tu‘,
drück‘ nur ein Auge zu!
Bitte, empfiehl mich dem wack’ren Herrn Hahn!
Eier von Zucker und Marzipan
würden dir doch nicht zu legen gelingen.

Henne:
Geht auch nicht zu mit rechten Dingen.

Osterhase:
Hör nur der Kleinen Jubeln und Singen!
Sieh nur, sie suchen die Eier im Gras!
Geh und verdirb mir nicht heute den Spaß!

Henne:
Sei’s um die Kinder denn! Gock und Gack!
Aber auch nur für den Ostertag!

Julius Lohmeyer