Wie ein Wanderer, der nach langem Wege
von dem Berg schaut ins Land zurück,
so blickst Du an einem Lebensabschnitt
heut auch auf verschollenes Leid und Glück.

Denn verronnen in dem Zeitenstrome
ist so manch Jahrzehnt und siebzigmal
sahst den Wintersturm und Frühlingssonne
wechseln oft Du in gar reicher Zahl.

Ebenso in Deines Lebens Zeiten
wechselten die beiden oft sich ab,
wie wohl in den meisten Menschen Tagen
jedes Licht auch seinen Schatten gab.

Und wenn Dir die Sorgen auch nicht fehlten,
manches anders kam als man’s gedacht,
hast Du doch von Herzen Gott zu danken,
der von Tausenden Dich reich gemacht.

Der die Kinder alle Dir gegeben,
ihrer Liebe unermesslich Glut,
der Dich stark gemacht zu allem Streben
und gesund mit immer frischem Mut.

Ausgerüstet zu des Lebens Kampfe,
bist Du all den Deinen jederzeit,
als ein edles Vorbild stets erschienen
und zu ihrem Glück – Notwendigkeit.

Gleichfalls köstlich ist Dein Los gewesen,
weil ihm Müh und Arbeit fehlten nicht,
was Dir Gottes allerreichsten Segen
nach dem Wort der Heiligen Schrift verspricht.

In der Zukunft fern‘ren Lebensjahren
möge das Glück zur Seite still Dir geh’n
und im Kreis von Deiner Kinder Kinder
Dir die eigne Jugend neu erstehn.

Und sie alle, die Dir liebend nahen
heut am Ehrentage – so auch ich,
fassen ihren Gruß für Dich zusammen
in dem Segenswunsch: „Gott schütze Dich!“